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Was Japan und Deutschland in Punkto Transformation gemeinsam haben – oder auch nicht

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ISMAIL ELMAS
Dezember 06, 2022 - 5 Lesezeit: Min

Meine erste Reise nach Japan seit Ausbruch der Pandemie hat mir die Augen geöffnet: Deutschland und Japan sind gar nicht so weit voneinander entfernt, wie es auf der Landkarte aussieht, wenn es um die digitale Transformation geht. Kultur und Tradition spielen in beiden Ländern eine entscheidende Rolle für Veränderungsprozesse. Ein Verständnis für die Kultur ist dabei die entscheidende Grundlage für das Ingangsetzen von Veränderungen. Auf meiner Reise durfte ich nicht nur die japanische Pünktlichkeit der öffentlichen Verkehrsmittel erleben, sondern auch die Offenheit, im Zug miteinander ins Gespräch zu kommen.

Ein älterer Mitreisender, der lange Zeit in Deutschland für ein japanisches Unternehmen tätig war, sprach mich an und führte mich sukzessive in die interkulturellen Unterschiede und Gemeinsamkeiten beider Länder ein. Sein damaliger Arbeitgeber, bei dem er in international leitender Funktion tätig war, war sein Leben. Einmal einem Unternehmen beigetreten, blieb man der Firma im Laufe des Arbeitslebens treu. Es wurde nicht alle paar Jahre das Unternehmen gewechselt, sondern intern auf der Karriereleiter nach oben gestiegen.

Das gleiche Prinzip galt während seiner aktiven Zeit im Berufsleben auch für die Arbeits- und Produktionsprozesse. Diese wurden über viele Jahre kontinuierlich optimiert gemäß dem Credo „Verbessere, was du hast“. Es wurde Schritt für Schritt weiterentwickelt und adaptiert, aber Vorhandenes wurde nicht gänzlich ausgetauscht. Heute ist im Vergleich zu damals vieles anders, und es findet derzeit in Japan ein rasanter Kulturwandel statt, laut seiner Einschätzung. Die jüngere Generation hat eine andere Sicht auf das Leben und die Arbeitswelt und bringt die Bereitschaft zur grundsätzlichen Transformation mit. Für die aufstrebenden Führungskräfte gilt ein anderer Leitspruch, bei dem Vorhandenes abgeschnitten und durch komplett Neues ersetzt wird, um voranzukommen.

Adaption führte lange Zeit zur Perfektion des Vorhandenen

Das selbstverständliche Festhalten und Weiterentwickeln der eingeführten Vorgehensweisen sind der Grund, warum die vorhandenen Technik, Arbeits- und Handlungsabläufe in Japan so ausgereift sind. Das, was Japan beispielsweise in beeindruckender Weise im Griff hat, ist die Konnektivität. In dem Zug, in dem ich gesessen habe, funktionierte alles perfekt: das Internet, die Technik, die Sitzqualität, der Service. Der öffentliche Nahverkehr bietet einen technisch ausgereiften Arbeitsplatz, ein sehr bequemes Transportmittel, das zudem durch Pünktlichkeit glänzt. Wie in Japan das tägliche Leben abläuft, wie es von Technik in selbstverständlicher Weise unterstützt wird, ist beeindruckend.

Diese vorsichtige Vorgehensweise der Optimierung hat allerdings sowohl Deutschland als auch Japan hinsichtlich der digitalen Transformation etwas ins Hintertreffen geraten lassen. Die Produktionshochburg Deutschland setzt auf lange Zyklen der Amortisierung getätigter Investitionen in Produktionsanlagen und ein eher vorsichtiges Taktieren hinsichtlich der Einführung von Innovationen. Erst, was sich in anderen Regionen als tragfähig erwiesen hat, wird hierzulande evaluiert. Das gilt für die Einführung der Cloud und die ganzheitliche Digitalisierung gleichermaßen. Da half auch nicht das Ausrufen der vierten industriellen Revolution im Zuge von Industrie 4.0 schon vor einer Dekade, damit die Innovationstätigkeit hinsichtlich der Digitalisierung in Schwung kommt.

Interessanterweise sind die japanischen Niederlassungen im Ausland die Themen der Transformation im Alleingang deutlich schneller angegangen als das Mutterland. Das hängt im Wesentlichen damit zusammen, dass die Zentralen eine komplexe, über lange Jahre gewachsene, IT-Infrastruktur aufgebaut haben. Diese riesigen Legacy-Umgebungen haben japanische Unternehmen daran gehindert, den ersten Schritt der Innovation zu machen – zu lange wurde an der Perfektionierung festgehalten - ähnlich wie die hochkomplexen Produktionsanlagen die Digitalisierung in Deutschland ausbremsen.

Darüber hinaus müssen vor allem die großen, traditionsorientierten Konzerne in Japan ihre Prozesse der Mitarbeiterführung adaptieren, um einen kulturellen Wandel herbeizuführen. Es ist beispielsweise nach wie vor eine Herausforderung für einige Unternehmen, das Systeme der Seniorität zu durchbrechen und junge Führungskräfte zu entwickeln. Historisch betrachtet hat Japan schon immer durch Produktinnovationen geglänzt. Allerdings zählen heute die drei Faktoren People, Prozesse und Plattformen als Transformationstreiber für japanische Unternehmen, die sich international behaupten wollen.

Transformation ist unumgänglich

Doch wenn es die Zeitumstände erfordern, geht auch in Japan sowie Deutschland alles ganz schnell. Noch vor drei Jahren war die Cloud ein Thema, das auf Applikationen beschränkt war auf beiden Seiten des Globus. Dann kamen Corona und die harten Lockdowns, die in Japan viel länger als in Deutschland gedauert haben. Der Druck, aus dem Homeoffice einen sicheren Arbeitsplatz zu gestalten, hat die Umstellung auf moderne und sichere Cloud-Architekturen beflügelt. Die herkömmlichen VPN-Zugänge konnten mit den Anforderungen an performanten und nahtlosen Zugriff für alle Mitarbeitenden oft nicht Schritt halten.

Ebenso hat die Pandemie den Mitarbeitenden die Endlichkeit des Lebens nähergebracht. Ähnlich wie in Deutschland fordert die junge Generation an Arbeitskräften heute mehr Flexibilität, denn je. Homeoffice oder hybrides Arbeiten, flachere Hierarchien, mehr Selbstbestimmung und Work-Life Balance stehen ganz oben auf der Liste bei der Wahl des Arbeitgebers. Für sie gehört die Arbeit zwar zum Leben, aber sie ist schon lange nicht mehr das Zentrum ihres Lebens. Heute ist vor allem durch den externen Druck die Erkenntnis in die Unternehmen eingezogen, dass Adaption keine Transformation ist und fehlende Transformation die Unternehmen ins Abseits katapultieren kann.

Die aktuelle Situation in beiden Ländern ist vergleichbar: sowohl in Japan als auch in Deutschland ist die Transformation Richtung Cloud und Digitalisierung von Produktionsumgebungen einschließlich flexiblerer Arbeitsweisen in vollem Gange. Sie wurde durch externe Faktoren wie die Epidemie und den dadurch ausgelösten Wandel unumgänglich. Die alten Zöpfe werden von Unternehmen in beiden Ländern heute rasch gekappt.

 

Mehr zum internationalen Vergleich im Hinblick auf die Transformation ist im State of Zero Trust Transformation 2023 nachzulesen.

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